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Orangerie und IT – Der Pavillon Stockargut

(UAZ) E.5.2.22: Pavillon 1984. Bild: C. Heer, Wissenschaftlicher Informationsdienst

Das Stockargut zu dem der Gartenpavillon gehört, erhielt seinen Namen 1812 als die Liegenschaft in den Besitz der Familie von Hans Conrad Stockar-Escher kam. Haus und Pavillon sind jedoch bedeutend älter. Um 1700 entstand das Haus in seiner heutigen Form. Der Gartenpavillon wurde als Ergänzung des barocken Ziergartens um 1740 gebaut. Damals waren Hans Konrad Escher-Pestalozzi (1691-1743) und dessen Frau Anna Barbara Eigentümer der Liegenschaft. Weder Architekt des Pavillons noch Stuckateur und Maler der aufwendigen Innenausstattung sind bekannt. Der Gartenpavillon wurde als Orangerie erbaut. Diese barocke Mode der Gartenanlage, von europäischen Fürstenhöfen ausgehend, übernahm auch das wohlhabende Bürgertum.

1906 kaufte der Kanton Zürich die Liegenschaft. Seit 1907 wurden zumindest Teile davon durch die Universität benutzt. 1925 hatte der Akademische Fechtklub die Idee im Pavillon einen Fechtsaal einzurichten, samt Umkleideräumen und Duschen. Der Regierungsrat gab am 25.6.1925 einen abschlägigen Bescheid. Neben den Kosten war sich die Regierung des architektonischen Wertes des Gebäudes bewusst und fürchtete, dass das Gebäude Schaden nehmen und einige Veränderungen einer «Verunstaltung gleichkommen» würden. Gefechtet wurde später dann im Turm des Hauptgebäudes.

Erst auf Ende der 1960er Jahre hin wurde der Pavillon vollständig der Universität überschrieben. Das mathematische Institut richtete 1967 Arbeitsplätze für Dozierende und einen Bibliotheks- und Sitzungsraum ein. Das sich bereits im Haupthaus befindende Anthropologische Institut lagerte im Untergeschoss «Knochenskelette».

Rund zehn Jahre später haben die Skelette Maschinen Platz gemacht. Im Untergeschoss wurde ein «Computerraum» der Informatikdienste eingerichtet. Den Rest des Gebäudes teilten sich die Zentralverwaltung und das Anthropologische Institut. Zuvor wurden die Gebäude des gesamten Stockarguts renoviert. In der Baudokumentation der Direktion der öffentlichen Bauten des Kantons Zürich vom April 1980 wurden die Renovationskosten mit 723'145.95 Franken beziffert.

Die Informatikdienste, heute Zentrale Informatik, zogen erst 2008 aus dem Untergeschoss aus. Der Umzug gestaltete sich aufgrund der Lage des Raums äusserst kompliziert und schweisstreibend.

  • Auszug Rechencenter

    (UAZ) E.17.4.002: Umzug der SAP Rechner an die Universität Irchel 2003. Bild: unbekannt

  • Auszug Rechencenter

    (UAZ) E.17.4.002: Umzug der SAP Rechner an die Universität Irchel 2003. Bild: unbekannt

  • Auszug Rechencenter

    (UAZ) E.17.4.002: Umzug des Rechenzentrums (SAP Rechner) an die Universität Irchel im Jahr 2003. Bild: unbekannt

  • Auszug Rechencenter

    (UAZ) E.17.4.002: Umzug der SAP Rechner an die Universität Irchel 2003. Bild: unbekannt

  • Auszug Rechencenter

    (UAZ) E.17.4.002: Umzug der SAP Rechner an die Universität Irchel 2003. Bild: unbekannt

Noch bis 2013 diente der Pavillon als Büro für die Zentralen Dienste und als Sitzungszimmer. Die UZH wollte jedoch den Pavillon umfassender nutzen. So zum Beispiel für Seminare, Fundraisinganlässe oder Pressetermine. 2015 konnte der Pavillon nach über einem Jahr Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten wiedereröffnet werden. Die rund fünf Millionen Franken teuren Arbeiten haben sich in jeder Beziehung gelohnt.

  • Stockargut Pavillon 1980

    (HBA) U 44878: Hauptraum des Pavillons Stockargut, Mai 1980. Bild: Kantonales Hochbauamt Zürich

  • Ofen in Pavillon

    (UAZ) E.5.2.22: Innenansicht des Pavillons mit Kachelofen, Januar 1966. Bild: Kantonales Hochbauamt Zürich

Quellen

(StAZH) MM 3.39 RRB 1925/1401 Regierungsratsbeschluss vom 25.6.1925, Stockargut.

(StAZH) MM 3.113 RRB 1965/1578 Regierungsratsbeschluss vom 15.4.1965, Universität (Pavillon Stockargut, Zweckbestimmung).

(StAZH) MM 3.120 RRB 1967/3141 Regierungsratsbeschluss vom 13.7.1967, Universität (Pavillon Stockargut).

(StAZH) MM 3.124 RRB 1968/5009 Regierungsratsbeschluss vom 19.12.1968, Universität (Stockargut-Pavillon, Sempersteig 3).

(StAZH) MM 3.126 RRB 1969/3438 Regierungsratsbeschluss vom 31.7.1969, Universität (Stockargut).