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Am 19. September 1946 hielt Winston Churchill in der Aula der Universität Zürich eine zukunftsweisende Rede. Mit dem Aufruf «Let Europe Arise!» forderte er nach dem Ende des zweiten Weltkriegs einen Zusammenschluss der europäischen Staaten. Seine Ambition: Eine Wiederholung jener Tragödie soll vermieden werden. Konkret wünschte er sich eine Partnerschaft zwischen den Kriegsparteien Frankreich und Deutschland. Churchills Wunsch nach Versöhnung kurz nach dem Krieg sorgte für Kontroversen. Und doch verschaffte er damit dem Projekt der Europäischen Union allmählich Aufwind. Interessanterweise hielt er sich über die Rolle Grossbritanniens bedeckt. Die historische Bedeutung von Churchills Ansprache ist inzwischen unbestritten und wurde über die Jahre an verschiedenen Anlässen der UZH und der Stadt Zürich aufgegriffen und mit Gedenkfeiern gewürdigt. Seit dem 24. Januar 1967, der ersten Winston-Churchill-Gedenkvorlesung, erinnert eine Tafel aus Marmor vor der Aula an Churchills bewegende Worte.
Während seines Besuchs an der Universität Zürich wandte sich Churchill auch direkt an die akademische Jugend, die in seinen Augen die Zukunft Europas vertrat. Die umfassende Bedeutung seiner Ansprache wird im Bild seiner jungen Zuhörerinnen und Zuhörer deutlich: Sie hatten keinen Platz in der vollen Aula gefunden und scharten sich deshalb vor der Universität, um gebannt den Worten Churchills zu lauschen. Churchill positionierte sich vor oder nach seiner Rede in der Aula auf der Terrasse des Hauptgebäudes, die Ausblick auf die darunterliegende Künstlergasse und die gesamte Innenstadt bietet. Vom Balkon aus sprach er zu den darunter stehenden Universitätsangehörigen und Passanten. Diese Ansprache ist leider nicht aufgezeichnet worden, aber das Bild trägt zur Wirkungskraft der überlieferten Worte bei.
(UAZ) E.7.1.187 Churchill-Feiern
Nickl, Roger: Churchills grosses Bild, UZH News vom 20.09.2016.
(BAR) J2.143#1996/386#284-1#4* Abschied von Winston Churchill, Schweizer Filmwochenschau Memobase
Tonaufnahme der Rede(Quelle: Schweizer Radio und Fernsehen)